Eurovision Song Contest

Eurovision Song Contest

NewAsiCenter, 11. Mai 2024

Das ESC-Publikum gilt bekanntlich als ausgesprochen liberal. Da ist es egal, zu welchem Geschlecht man sich hingezogen fühlt, ob man Männlein, Weiblein oder jemand ist, der sich in die beiden Kategorien nicht einordnen kann, oder ob der eigene Garderobengeschmack die Grenze des Ertragbaren überschreitet.

Wie wir seit diesem Abend in Schweden wissen, ist es allerdings nicht egal, aus welchem Land man kommt. Die israelische Sängerin, Eden Golan heißt sie, wurde vor und während der Veranstaltung von einem Teil sowohl der Auftretenden als auch der vor Ort anwesenden Fans dermaßen mies behandelt, Pfiffe und Buh-Rufe während ihres Beitrags waren noch das Harmloseste, dass sie unter Polizeischutz gestellt werden musste. Die ach so weltoffene Eurovision-Gemeinde ist also der Meinung, dass die Toleranz, die sie für sich selber reklamiert, tatsächlich doch nicht für alle gelten soll. Wenn es also gerade hip ist, ein Land doof zu finden, wird nicht zwischen Regierung und Bevölkerung unterschieden. Verrückte Sache, so etwas nannte man füher Antisemitismus.

Das Ganze ließ die Tatsache in den Hintergrund treten, dass die Beiträge in diesem Jahr von noch beachtlicherer Scheißigkeit waren als sonst schon. Da war wirklich nichts dabei, was irgendwie ins Ohr ging. Hier muss man allerdings den deutschen Beitrag auch mal lobend erwähnen. Zumindest hat "Always on the Run" eine erkennbare Melodie und die Stimme von Isaak sollte alle, die Musik mögen, nachhaltig beeindruckt haben.

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